Planetendiebe

Das Bild, das Sie auf unserer Homepage gesehen haben – hier noch einmal zur Erinnerung …

… zeigt die Pfarrkirche und die Dreifaltigkeitssäule der Ortschaft Königstetten, die sowohl am Rand des Tullnerfelds als auch an dem des Wienerwalds liegt. An diesem mit dem Bus gut erreichbaren Ort beginnt nicht nur die Wanderung 7 – Blick ins Tullnerfeld aus unserem Buch Wandern im Wienerwald – nein, der Kirchenvorplatz ist auch Ausgangspunkt des „Planetenwegs Tullnerfeld Wienerwald“, der gleich doppelt angelegt ist und über einen nördlichen sowie einen südlichen Ast verfügt. Die Sonne ist im Brunnen vor der Kirche plaziert, und wir beschreiten von ihr ausgehend den bergseitigen Teil dieses Planetenwanderwegs.

Dabei sind wir ziemlich froh, dass unser Sonnensystem in der Realität nicht so ausschaut wie dieser Weg. Gleich zu Beginn der Route kommen wir zwar maßstabsgerecht an den sonnennächsten Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars vorbei. Aber leider – den Merkur hat jemand von seinem Sockel entfernt, und unser eigener Planet ist gar nicht mehr aufzuspüren. Wir finden uns damit ab und folgen dem gelben Wanderpfeil, der uns Richtung „Tulbinger Kogel über Jahnhöhe“ weist, über einen Hohlweg zum Wald hinauf. Und siehe da: In der dritten Auflage unseres Wanderführers stand noch: „…gehen zwischen Wiesen und Weingarten bis zu einer freieren Stelle, wo Modell und Tafel des Planeten Jupiter aufgestellt sind“. Das müssen wir jetzt wohl ändern, weil da ist er nicht mehr; eventuell hat ihn ja eine Landmaschine umgeschmissen. Stattdessen fristet der faszinierende Gasriese jetzt sein irdisches Dasein am Wegesrand, kurz vor der Abzweigung zum „Mitzi-Bankerl“.

Dort liegt er jetzt schief im Gras herum. Wäre diese Wanderung ein Hollywood-Film, so würden wir sie wohl mit „Jupiter Has Fallen“ betiteln …

Der landschaftlichen Schönheit tut dies keinen Abbruch, also marschieren wir nach einer kurzen Diskussion über die Zustände im Weltall munter weiter und kommen zu der schönen Baumreihe, die uns zum nächsten Planeten bringt.

Und tatsächlich, der Saturn ist noch da. Schaut zwar ein bissl angegriffen aus, und die Schönheit seiner Ringe kommt witterungsbedingt hierorts auch nicht richtig zur Geltung, aber bitte. Dahinter befindet sich übrigens ein Gedenkstein mit der Aufschrift „Ö.A.V. – Königstetten“; die frühere Gedenktafel für den Turnvater Jahn wurde wahrscheinlich wegen politisch korrekter Bedenken wortlos entfernt, obwohl diese Stelle nach wie vor „Jahnhöhe“ heißt und auch auf Karten so bezeichnet ist.

Über die Flanke des Martinsbergs steigen wir nun schwitzend auf den 494 Meter hohen Tulbinger Kogel auf und sehen schon bei der im Buch benannten Abzweigung zwischen den Bäumen die Leopold-Figl-Warte aufragen. Dieses 1967 errichtete Bauwerk ist architektonisch gesehen eindeutig ein Dokument seiner Zeit. Treue Leser unseres Blogs wissen jedoch längst, dass es sich in Wahrheit um ein vor Jahrzehnten gelandetes UFO-Beiboot handelt, das hier auf sein Mutterschiff und die seit Ewigkeiten verschobene Invasion wartet. Der Uranus am Fuß der Warte weist dezent darauf hin, wo die Aliens stationiert sind.

Nachdem wir die Speisekarte des Berghotels Tulbinger Kogel bestaunt haben, aus Mangel an größeren Bargeldreserven aber wieder nicht dort eingekehrt sind (gewollt hätten wir schon gern …), wandern wir weiter bis zum Marterl am Straßenrand, das an die Geschichte des Jammertals erinnert – Genaueres erfahren Sie in ehschonwissen. Gleich daneben ist der Neptun. Nein, ist er nicht … irgendwer hat auch ihn abmontiert und weggetragen. Ein intergalaktischer Skandal. Wer trägt bitte Planeten davon?! Welche Kreaturen sind das, die auch auf der Fortsetzung des Wanderwegs, beim ehemaligen Passauerhof, den Pluto abgeschraubt haben, obwohl der offiziell gar kein Planet mehr ist?

Wir wissen Bescheid. Hinter diesen Übeltaten stecken keine Menschen (ein normaler Mensch macht sowas ja nicht), sondern Außerirdische. Die wollen ihre Spuren verwischen.

Das tun wir jetzt übrigens auch – und verweisen Sie für die Fortsetzung dieser Route bis zu deren Endpunkt in Mauerbach auf unser schon mehrmals erwähntes Wanderbuch. Wir wünschen viel Freude auf Ihrer privaten „Akte X“-Folge im Wienerwald! (ph)


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