Helmuth A. W. Singer (weil’s alle wissen wollen: Das „A. W.“ steht für Alfred Wolfgang), Jahrgang 1957, war viele Jahre touristisch-journalistisch und in der EDV-Branche tätig und ist nun Korrektor in der Medienbranche. Darüber hinaus trat er jahrelang als Rätselautor („SHAW“) in Erscheinung. Das Buch Wandern im Wienerwald bringt seine Liebe zur Natur perfekt zum Ausdruck.

Peter Hiess, geb. 1959, wohn- und lebhaft in Wien, ist Autor, Übersetzer, Lektor, Herausgeber, Ex-Pulp-Verleger und begeisterter Wanderer. Die Arbeit an Wandern im Wienerwald brachte ihn einmal mehr auf den Geschmack, die Wiener Außenbezirke und die Umgebung der Stadt zu Fuß zu erkunden und zu beschreiben. Er ist derzeit auf allen möglichen Wanderwegen anzutreffen.

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Die harte Schule des Wanderns

Wie alles begann, Teil 1

Kennengelernt haben wir uns im Gymnasium im 20. Bezirk, wo Helmuth ein Jahr lang ein Gastspiel in der Klasse gab, in der auch ich aufs Leben vorbereitet wurde. Rechnen Sie sich selber aus, wie lang das her ist … es ist jedenfalls sehr lang her.

Gemeinsame Interessen (jugendverbotene Filme im Kino, die Astronomie – der Helmuth allerdings sehr viel mehr verfallen war als ich – und natürlich das Wandern) begründeten damals eine Freundschaft, die bis heute ungebrochen anhält. Wir waren beide schon von unseren Familien regelmäßig in den Wald verschleppt worden, weil man ja damals nicht die permanente Ablenkung durch 16.000 Fernsehprogramme, Spielkonsolen und das Internetz hatte. (Es war jo nix do …) Im pubertierenden Alter beschlossen wir dann, das Wandern mit Eltern, rüstigen Großtanten und anderen Verwandten etwas zurückzustellen und stattdessen gemeinsam die Wiener Hausberge und die traditionellen Wanderwege rund um die Stadt zu erforschen.

Aber nicht nur: Noch vor Erreichen der Volljährigkeit fassten wir den kühnen Plan, den Nord-Süd-Weitwanderweg 05 des Österreichischen Alpenvereins zu beschreiten, der vom Nebelstein im nördlichen Waldviertel bis nach Eibiswald an der steirischen/ex-jugoslawischen Grenze führt. Da wir als junge Menschen von nichts eine Ahnung hatten, wie sich das für junge Menschen halt gehört, waren wir völlig falsch adjustiert und viel zu schwer beladen. Jeder schleppte einen Rucksack von ca. 15 kg Gesamtgewicht herum, in dem sich allerlei wichtige Dinge wie Bücher und Unmengen Würfelzucker befanden; Helmuth hatte wenigstens die Weisheit besessen, Handtücher mitzunehmen, um die Striemen auf den Schultern ein bissl zu mildern. Jedenfalls: Richtig weit haben wir’s nicht geschafft – wir waren nur ein paar Tage lang unterwegs, dann gaben wir müde und mit entzündeten Blasen an den Füßen in Melk auf und fuhren mit dem Zug heim.

Seither sind wir natürlich gscheiter geworden – und erfahrene Wanderer, die über die von ihnen begangenen Routen auch in Wort und Bild berichten können. Ob im Buch Wandern im Wienerwald, dessen Inhalt auf diesen Webseiten fortlaufend aktualisiert werden wird, bei Vorträgen in Volkshochschulen, Alpen- und Naturfreunde-Vereinslokalen usw. usf. oder hier im Netz.

Also: Lesen Sie weiter. Und wir gehen (und schreiben) für Sie weiter …  (ph)

77 die Wanderer auf dem Weg zur Linde 3