Gewiss, der Wienerwald ist unter Wanderern sehr beliebt und mancherorts sehr frequentiert. Allerdings gibt es auch Gegenden, die nicht so im Fokus eifriger Geher stehen – und dazu gehört zweifellos die Wanderstrecke, die in unserem unverzichtbaren Buch „Wandern im Wienerwald“ als Wanderung 10 – Beim „Fink in der Au“ festgehalten wurde.
Wir wandern also vom bequem erreichbaren Bahnhof Rekawinkel über Kracking und Rappoltenkirchen nach Elsbach, von wo uns ein Bus zurück zum Knotenpunkt Hütteldorf bringt. Es ist eine Wanderung, die durch teilweise gelichtete Buchen- und Fichtenwälder führt und nur minimale Ablenkung durch Sehenswürdigkeiten bietet.


Nach gut eineinhalb Kilometer des ersten Anstiegs weist eine Tafel auf die Fortsetzung des Wegs Richtung Gasthof Fink in der Au hin.

Was hier so vollmundig angekündigt wird, entpuppt sich dann nach weiteren 3,5 km als Fake, denn der einst beliebte Einkehrgasthof hat seit Jahren sichtbar dauerhaft geschlossen. Dieser Umstand hat daher die Konsequenz, dass wir die vorliegende Wanderung für weitere Veröffentlichungen umbenennen müssen, weil im Haupttitel genau dieser Name angeführt ist.
Der danach folgende Aufstieg in die Au am Kracking ist zwar schön zu marschieren, der Wald selbst ist im Vergleich zu früheren Jahren erheblich dezimiert, weil stark geschlägert.
Über den Ortsflecken Kracking gelangen wir nach Rappoltenkirchen, wo uns im Ortskern wieder einmal ein geöffnetes Lokal empfängt. Nach einem wiederholten Pächterwechsel heißt das Dorfgasthaus nun DeDaniels. Das Schloss des Georg Simon von Sina hinter der Pfarrkirche erstrahlt vor uns jedenfalls in neuer alter Pracht.

Am Aufgang zum nächsten Höhenrücken, die Hohe Warte, halten wir bei der Andachtsstätte 14 Nothelfer inne, bevor es zunächst schmalpfadig ins Tullner Feld hinuntergeht, bis wir in Elsbach zur Schutzengelkapelle gelangen …

… und schließlich das Wartehäuschen entlang der Wiener Straße erreichen. Vor der Rückfahrt steht uns aber auch noch eine Einkehr im Gasthaus Klaghofer offen.
Auf der ganzen Strecke habe ich bei der letzten Begehung keinen einzigen Wanderer angetroffen. In diesem Fall kann man wohl von einer Tour in die Einschicht sprechen. <shaw>